Heute bleiben wir am Chobe River Camp. Schule für Anik, Finn geht es heute nicht gut. Ihm ist übel und er fühlt sich richtig schlapp. So wie ich in Maun. Hoffentlich ist es auch nur für einen Tag. Er schläft viel, isst wenig und hat schlechte Laune. Gut, dass wir heute ausruhen können.
Ich glaube eine Jagdszene zu beobachten: aus dem Nichts sehe ich am anderen Flussufer Impalas losrennen. Drei nach rechts, zwei nach links. Letztere drehen plötzlich um und im Lauf stürzt eine zu Boden, die dann auch nicht mehr aufsteht. Danach ist Ruhe. Ich wäre so gerne näher dran. Zehn Minuten später hält ein Safari-Jeep in der Nähe der Sturzstelle an und verweilt dort eine Weile. Also muss es etwas Interessantes zu sehen geben.
Am Abend essen wir (leider ohne Finn) zum Abschied unseres Campingdaseins in der Lodge. Es gibt ein 4-Gänge-Menü mit Oryx als Hauptgang. Sehr saftig, weich und lecker! Finn’s Hauptgang nehmen wir mit, da wir für ihn bereit gezahlt haben.
Wir werden zu unseren Zelten gefahren, da es doch ein Stück zum Gehen wäre und es immer wieder vorkommt , dass nachts Elefanten oder Löwen zum Camp kommen. Tatsächlich hat unser Jeeplicht einen Elefanten verscheucht. Ich weiß gar nicht ob das gut oder schade ist. Die Wachmänner sind sich aber sicher, dass er noch in der Nähe ist. Mit Taschenlampe ausgestattet machen wir uns gemeinsam auf die Suche und finden ihn keine 50 Meter entfernt. Durch Blinklicht treiben die Wachmänner ihn zum Fluss. Sie glauben aber, dass er wieder kommen wird. Nachts wache ich von dem Geräusch brechender Zweige und Schmatzen auf. Oh, Adrenalin steigt. Ich spitzle aus dem Zelt und sehe einen Elefanten 20 Meter vom Auto entfernt, der in Ruhe an seinem Lieblingsbaum die Früchte frisst. Schnell Bill aufwecken, die Jungs muss ich leider schlafen lassen. Gemeinsam beobachten wir den Grauen, bis er wieder von den Wachmännern verscheucht wird. In dieser Nacht höre ich ihn aber immer wieder, zum Teil an Land zum Teil im Wasser… Was für eine besondere letzte Nacht im Zelt!